MV, 27.06.2022
Rheine. Zu einem „wunderschönen Konzert an einem stimmungsvollen Ort“, wie eine Besucherin es ausdrückte, hatte das Kammerorchester Rheine am Sonntagabend in das Gertrudenstift in Rheine eingeladen. Viele Rheinenserinnen und Rheineinser sowie einige Hausgäste waren der Einladung gefolgt. [...]
Das Programm des Kammerorchesters spannte einen weiten Bogen vom Barock bis zur Gegenwart. Heike Hartmann vom Vorstand des Orchesters führte mit ihrer kurzweiligen Moderation durch den Abend. Als erstes stand Johann Sebastian Bachs dreisätziges Klavierkonzert in A-Dur auf dem Programm, das er ursprünglich für Cembalo geschrieben hatte. Nach einer kleinen Panne zum Beginn kamen die Solistin Kerstin Fillipini am Klavier und das Orchester gut zusammen. Leichtfüßig, filigran und zugleich mit großer Spielfreude gestaltete Fillipini die flotten Ecksätze, während sie den langsamen Mittelsatz nachdenklich und in großer Innigkeit vortrug, einfühlsam begleitet vom Kammerorchester unter der Leitung von Raija-Liisa von der Ehe.
Mit der folgenden Streicherserenade in e-moll von Edward Elgar füllten dann ganz andere, romantische Klänge und Rhythmen den Raum. [...]
Es folgten die selten aufgeführten sieben Rumänischen Volkstänze von Bela Bartok. Sie kommen in Melodieführung und Gestaltung eher volkstümlich, manchmal sogar derb daher. In den ersten Tänzen setzte das Orchester verschiedene Klangfarben wirkungsvoll um. Konzertmeisterin Kathrin Höffgen konnte hier zugleich mit ihrer melancholisch singenden Sologeige glänzen. [...]
In ihrer Moderation ging Heike Hartmann auch auf das kleine Jubiläum des Kammerorchesters ein, das mit diesem Konzert zugleich seinen 10. Geburtstag feiern konnte. Aus diesem Grund war auch Frau Dr. Elke Lindhorst aus Köln vom Landesverband der Liebhaber-Orchester NRW, dem das Kammerorchester angehört, zur Gratulation angereist. Am Rande des Konzertes zeigte sie ich sehr erfreut darüber, dass das Kammerorchester zu den glücklichen Orchestern gehört, „die es mit einer Idee geschafft haben, sich zu etablieren und den ersten runden Geburtstag zu feiern.“ Zudem hob sie die gute Vernetzung des Orchesters mit anderen Ensembles und Chören sowie die Einbindung des Orchesters in gesellschaftliche Ereignisse vor Ort hervor. [...]
Nach diesem besonderen Konzertabend, der für viele Besucherinnen und Besucher ein „stimmungsvollen Ferienbeginn“ – wie es ein Besucher ausrückte – war, blieben viele noch zu einem kleinen Umtrunk, um auf das Orchesterjubiläum anzustoßen, die besondere Atmosphäre des Ortes und des beachtlichen Konzertes nachklingen zulassen und die Gastfreundschaft des Gertrudenstiftes zu genießen.
Tierisch gut im Kloster
-mok-Rheine.
"Musik - tierisch gut" , der Titel des Familienkonzertes war am Sonntag gleich dreimal Programm in der Ökonomie von Bentlage, die zum "Hogwarts-Internat" der Harry-Potter-Schüler mutierte. Jede Vorstellung war bis auf den letzten Platz gefüllt. Tierisch gut im wahrsten Sinne des Wortes präsentierten sich die Streichmusiker - Violine, Viola und Cello - mit Klavier- und Schlagzeug-Begleitung unter der temperamentvollen Regie von Raija-Liisa von der Ehe. Amsel, Drossel, Fink und Star flatterten und zwitscherten durch das Publikum. Friederike Freund und Elisabeth Lohaus zelebrierten auf der Wasserpfeife und dem Holzkuckuck die Vogelsprache. Schnee-Eule Hedwig von Harry Potter verirrte sich in dem Getümmel von Mensch und Tier in einen Geigenkasten.
Aber die liebevolle Moderatorin Cornelia Klönne wusste, wie sie dem unglücklichen Harry Potter, alias Viktoria Ehrhardt, helfen konnte. Sie animierte die Streichmusiker, Hedwig musikalisch zu locken. Die Streicher verlangten ihren Instrumenten mit gekonnten Griffen Höchstleistungen ab, die Eule Hedwig ermunterte, verhalten aus ihrem Versteck zu rufen . "Habt ihr das gehört?" frohlockte Harry Potter und suchte sie. Überglücklich befreite er seine Hedwig aus der Instrumentenhülle und lief mit ihr durch die Zuschauerreihen, um die Zauberlehrlinge an seiner Freude teilhaben zu lassen.
Aber nicht nur Vögel gastierten in der Ökonomie. Sogar ein Elefant trampelte durch den Raum, inszeniert von Matthias Werth am Bass, eine Kuh muhte, und Schweine grunzten zur Freude von Kindern und Erwachsenen. Pàl Walrabenstein lockte mit sehnsüchtigen Cello-Klängen den Schwan, der seiner großen Liebe ein Leben lang treu ist. Sein Spiel ging unter die Haut. Annemarie Freund und Antonia Höffgen begleiteten die Musiker in einem Solo mit ihrer C-Flöte und ernteten viel Applaus.
Das Programm von Flohwalzer über die Kindersinfonie von Haydn mit Ausschnitten aus "Der Karneval der Tiere" bis hin zum Filmmusik-Medley von Harry Potter war eine gelungene Mischung aus Klassik und Moderne. Im Gespräch mit der Orchesterleiterin Raija-Liisa von der Ehe sagte sie, dass es ihr ein großes Anliegen, bei Kindern das Interesse für Musik zu wecken. Im Kontakt mit der Märchen-Gesellschaft und Jan-Christoph Tonigs, dem künstlerischen Leiter des Klosters, habe sich das Konzert passend zum Familiensonntag der tierischen Fabelwesen ergeben. Sie dirigierte das Kammerorchester mit großer musikalischer Leidenschaft, so dass die Funken sprühten.
Entstanden ist das Orchester vor zehn Jahren aus Schülern der Musikschule Rheine. Vor sechs bis sieben Jahren trennte es sich von der Musikschule und agiert seitdem mit einer "stabilen Stammbesetzung" auf eigenen Füßen, wie die Dirigentin erzählte. Der bombastische Erfolg von jeweils 120 Besuchern brachte die Musiker in Höchstform. Die Begeisterungsstürme des Publikums waren der schönste Dank für ihre grandiose Leistung!
Es spielten: 1. Violine Julia Bußman, Helmut Greinus, Birgit Hoffmann, Kathrin Höffgen, Matthias Werth - 2. Violine: Adelheid Bültermann, Kristina Jäger, Augustin Nguyen, Margret Schepers, Marita Winnemöller. Viola: Friederike Freund und Elisabeth Lohaus, Cello: Pàl Walrabenstein, Brigitte Maltzahn, Britta Achterkamp, Bass: Heike Hartmann, Marc Höffgen, Matthias Werth, Schlagzeug: Michael Biewald, Mika Salecker, Klavier Marc Höffgen. 27.08.2019, Münsterländische Volkszeitung
„Aufwachen: Europa Machen!" startet mit Kammerorchester-Konzert in der Emsgalerie
Eröffnung der Europa-Wochen
Rheine.
Mit einem Konzert des Kammerorchesters Rheine in der Emsgalerie starten am morgigen Samstag, 4. Mai, um 10.30 Uhr die Europa-Wochen. Diese werden unter dem Motto "Aufwachen: Europa machen!" von der Europa-Union Steinfurt initiiert. Nach dem Konzert werden Bürgermeister Peter Lüttmann als Schirmherr gemeinsam mit der Vorsitzenden der Europa-Union, Angelika Kordfelder, das Projekt offiziell eröffnen. Interessierte Bürger sind eingeladen. Kostenfrei unterstützt das Kammerorchester, ebenso wie viele andere Gruppen, die bis zum 26. Mai andauernde Europa-Wochen in Rheine, deren Veranstaltungen auf die Bedeutung der Europawahl hinweisen und zur Teilnahme an der Wahl motivieren wollen. "Gemeinsame Werte - gemeinsame Zukunft" lautet das Leitmotiv der Veranstaltungsreihe, die mit dem Konzert beginnt.
Das Kammerorchester Rheine spielt darin Melodien aus bekannten Musicals unter der Leitung von Raija-Liisa von der Ehe. Das Streichorchester gibt es seit 2012. Derzeit besteht es aus 16 Musikern aller Altersstufen. Zum Repertoire des Orchesters zählen Werke aus Barock, Romantik, Klassik bis hin zur Moderne. Am morgigen Samstag bietet es in der Emsgalerie ein Kurzprogramm, das den Wocheneinkauf angenehm gestalten soll. [...]
03.05.2019, Münsterländische Volkszeitung
„Zur Ehre Gottes und Recreation des Gemüths"
Kammerorchester Rheine und Solisten spielten Bach in der Jakobikirche
Rheine.
Das Kammerorchester Rheine gab am Sonntag in der Jakobikirche ein Bach-Konzert, das Orchester, sowie solistisch hervorragend und eine Einstimmung in die Adventszeit war. Der Kirchenraum und die hohe: Empore, alle herausziehbaren Notsitze und viele Extrastühle boten dem Auditorium Platz für dieses Konzert, das auch ein Abschluss des. Lutherjahres war. Zunächst stand das „Konzert für zwei Violinen in d-Moll" auf dem Programm, dessen erste beiden Sätze Melanie Mardiros und Vinzenz Bußmann, beide Schüler aus Rheine und Preisträger beim Wettbewerb „Jugend musiziert", spielten. Aus dem Tutti des Orchesters erhoben sich die zwei Violinen, arbeiteten in der Form einer Fuge ihre gegenläufigen Themen heraus und glänzten perfekt im Zusammenspiel mit dem Partner und dem Orchester. Die Beachtung des Ausdrucks war besonders im weltbekannten Largo (2. Satz) zu hören, als die liebliche Melodik einer bukolischen Siciliano doppeltönig ausgearbeitet wurde, heraushebend im Crescendo und zurücknehmend im zart melancholischen Zusammenspiel.
Es folgte der Choral zur Bach´schen Kantate „Schmücke dich, o liebe Seele", ein fröhlich heiteres Werk eines Abendmahlliedes, auf der Orgel gespielt
von Lena Puschmann. Die grundlegende Thematik, die Sehnsucht der Gläubigen nach der Vereinigung mit Christus im Sakrament, wird im Text des ursprünglichen Kirchenliedes genannt, doch die
Moderation von Dirk von der Ehe gab den notwendigen Hinweis auf die Einheit von Text und Musik, von der Mendelsohn Bartholdy gesagt haben soll, „'dieses' Stück würde mich
vertrösten".
In der Darbietung des „Brandenburgische Konzerts Nr. 3" wurde das Kammerorchester zum Solisten dieses Bachkonzerts. Es erreichte eine hohe Klangfülle dank der geteilten Geigen, zeigte dann ambitionierte Streicher in allen Trio-Gruppen von Violine, Viola und Violoncello und bot eine saubere „Verarbeitung" des kunstvoll verwobenen Themas, begleitet vom Basso continuo (Cembalo: Winfried Puschmann). Einen Adagio-Satz hat Bach nicht ausgeführt, das Kammerorchester setzte als Verbindung zum .2. Satz ein kleines. Geigensolo ein (stilistisch gut: Kathrin Höffgen), das zum 2. Satz hinführte. Dieser stellt eine Gigue dar, von Anfang an eine Kette endloser Sechzehntel Raija-Liisa von der Ehe dirigierte straff die auf- und ablaufenden Tonreihen und erzielte eine beachtenswerte orchestrale Harmonie: Den Höhepunkt des Programms setzte. Burkhard Schmidt mildern „Konzert für Violine a-Moll". Mit diesem Konzert ging Bach aus der europäischen Tradition der Violinkonzerte heraus, mit dem musikalischen Dialog zwischen .Orchester .und Violine, sondern gab dem gemeinsamen Spiel: eine neue Form. Der 1. Satz beginnt mit kraftvollen Dreiklangakkorden, aus denen sich das Thema der Violine heraushebt Der. 2. Satz ,ist ein inniges, klagendes Andante, ,von Burkhard Schmidt mit innigem Legato gespielt. Und der 3. Satz hatte es in sich: Raija-Liisa von der Ehe hatte ihn bis in die Nähe eines Presto eindirigiert und verlangte so dem Solisten virtuose Spielkünste ab. Langer Applaus, standing ovations in der Jakobikirche! Die Zugabe, erforderlich und auch erwartet: Das weltberühmte liedhafte „Air" aus der 3. Orchestersuite, natürlich von Johann Sebastian Bach! Ingmar Winter, 28.11.2017, Münsterländische Volkszeitung.
Kammerorchester und Chor Cantemus gaben Konzert in der Jakobikirche
Rheine. Das Kammerorchester Rheine unter Leitung von Raija-Liisa von der Ehe, lud nunmehr zum dritten Mal zur "Musik in der Stille" unter Mitwirkung des Frauenchors "Cantemus Emsdetten" unter Leitung von Dirk von der Ehe ein. Der geschmackvoll ausgestaltete Kirchenraum der gut besuchten Jakobikirche bot den angemessenen Rahmen für das zur inneren Einkehr anregende Konzert. Zu der immer wiederkehrenden Basslinie des Kanons von Johann Pachelbel kommen nacheinander die drei Violinlinien und bauen sich auf zu einem voluminösen harmonischen Gebilde, das sich nach dem Höhepunkt beruhigt. Mit einfühlsamer Gestik vermittelte die Dirigentin diese zwei Bögen ihrem Klangkörper.
In ganz anderem Charakter präsentierte sich das Variationswerk "La Folia" des barocken Meisters Arcangelo Corelli, in dem die Variationen in schnellem Wechsel den unterschiedlichsten Stimmungen unterworfen sind. Auch hier ergänzten sich Orchester und Leitung in voller Harmonie.[...]
Im gleichen Duktus stand die berühmte Bach-Air, jenes schwebende und verinnerlichte weltberühmte Werk des Thomas-Kantors. Die nachfolgende "Pavane" des großen Impressionisten Maurice Ravel gelang dem Orchester mit seiner Dirigentin durchsichtig.
Mit zwei Vokalisten trat noch einmal der Chor auf. Zunächst "mountain Nights I" von Zoltán Kodály, das von schwebenden Clustern geprägt ist, gefolgt von einem fugativen, aufwühlenden Mittelteil, der wieder auf den Anfang zurückgreift. Das zweite Lied ohne Worte war dagegen gekennzeichnet von einer ungeheuren Dichte der romantischen Struktur, zwei solistisch agierende, leuchtende Soprane gaben dem Ganzen erhellende melismatische Strukturen. Chorleiter Dirk von der Ehe agierte als umsichtiger und inspirierender Dirigent.
Den krönenden Abschluss dieses Konzertes bildete das gemeinsam musizierte "Ave Maria" von Johannes Brahms. "Standing Ovations" und lang anhaltender herzlicher Beifall zeugten davon, dass das Konzept "Musik in der Stille" vom Publikum dankbar angenommen worden ist.
Münsterländische Volkszeitung, 17.11.2016
Kammerorchster Rheine und Frauenchor in der Josef-Pieper-Schule
Rheine. Es war schon ein denkwürdiges Konzert, das die vielen Hörer am Sonntag in der Josef-Pieper-Schule erlebten. Ein glänzend aufgelegtes Kommerorchester Rheine unter der Leitung von Raija-Liisa von der Ehe eröffnete den Reigen mit den zwei Melodien op. 53 von Edvard Grieg, "Norwegisch" zu Beginn erfrischend lebendig und dann das verhaltenere "Erste Begegnen". Hier wie auch bei den beiden Sätzen von Jean Sibelius` "Rakastava" erwies sich die Dirigentin als sensible und souveräne Impulsgeberin, nach deren Impulsen die Streicher engagiert und geschlossen agierten.
Der Emsdettener Frauenchor "Cantemus" unter der Leitung von Dirk van der Ehe griff das Thema "Liebe in der Mittsommernacht" auf mit zwei innigen Volksweisen und lud dann zu einer fulminanten "Hochzeitsfeier der Vögel" ein, zu der 36 Familienmitglieder plus Anhang geladen waren. Nach einer kurzweiligen Pause in der sommerlichen Umgebung der Josef-Pieper-Schule setzte "Cantemus" das Programm mit schwedischen und finnischen Volksliedern mit melancholischen Anklängen und heiteren Inhalten fort.
Eine wahre Meisterleistung offenbarte dann das Orchester mit der Suite "Pelimannit - Spielleute". In fünf kurzen Szenen stellten die Streicher die unterschiedlichsten Charaktere der Spielleute-Szene vor. Seien es die stolzen, marschierenden Instrumentalisten oder der verträumte Sologeiger, der in J.S. Bach verliebte Organist oder das melancholische Teufelchen auf dem Felsen sitzend. Ausgelassenes Treiben um die Kirche schließlich beendet das Kaleidoskop. Raiji-Liisa von der Ehe wurde allen Anforderungen gerecht.
Chor und Orchester beendeten den sonnigen Konzertabend mit dem "Sommer-Walzer". Die Leitung hatte Dirk von der Ehe, der nicht nur als einfühlsamer Dirigent, sondern auch als launiger Moderator durch den Abend führte.
Münsterländische Volkszeitung, 26.6.2016